Das erste umfassende Regelwerk für KIDer EU AI Act – Was bedeutet das für Handwerksbetriebe?

Der EU AI Act ist das erste umfassende Regelwerk für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Handwerksbetriebe sind davon nur in geringem Ausmaß betroffen. Wir informieren Sie über die Umsetzung. 

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Der EU AI Act, auch europäische KI-Verordnung genannt, ist das erste umfassende Regelwerk für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Die Umsetzung der Verordnung erstreckt sich von Juli 2024 bis in das Jahr 2030. Ziel ist es, den Einsatz von KI sicher, transparent und fair zu gestalten.



Was regelt der EU AI Act?

Das Gesetz arbeitet mit einem Risikomodell:

  • Verbotene KI-Systeme: Anwendungen, die Menschen manipulieren oder massiv überwachen, sind grundsätzlich untersagt.
  • Hochriskante KI: In Bereichen wie Medizin, Verkehr oder kritischer Infrastruktur gelten strenge Auflagen.
  • Geringes Risiko: Die meisten alltäglichen KI-Anwendungen, etwa Bürosoftware mit KI-Funktionen, fallen hierunter und haben nur wenige Pflichten, z. B. Transparenz bei KI-generierten Inhalten.
    Für das Handwerk bedeutet das: Die üblichen Anwendungen, die heute schon genutzt werden können, gehören meistens zur Kategorie „geringes Risiko“.


Was heißt das konkret fürs Handwerk?

  1. Keine verbotenen Systeme nutzen
    Solche Systeme spielen im Handwerk in der Praxis keine Rolle.
  2. Mitarbeitende schulen
    Wenn im Betrieb KI genutzt wird, sei es in der Buchhaltung, bei Planungssoftware oder im Büro, müssen die Mitarbeitenden wissen, wie diese funktioniert und korrekt eingesetzt wird.
  3. Transparenz schaffen
    Blick darauf haben, welche Software KI nutzt. Transparenz wahren, wenn KI von außen sichtbar eingesetzt wird.
  4. Zugekaufte KI-Lösungen
    Wenn der Anbieter des KI-Systems eine Produktschulung anbietet, sollte diese vom Handwerksbetrieb in jedem Fall wahrgenommen werden.


Achtung Schulungspflicht: 

Der AI Act schreibt vor, dass Mitarbeitende, die mit KI arbeiten, geschult werden.
Die gute Nachricht: Es sind keine teuren Spezialzertifikate notwendig. Oft reichen praxisnahe Weiterbildungen, wie sie Softwareanbieter, Handwerkskammern oder Verbände anbieten. Wichtig ist nur, dass die Schulung zum Einsatzgebiet passt.



Fazit

Wer diese Punkte beachtet, kann KI entspannt und verantwortungsvoll im Betrieb einsetzen und von den Chancen profitieren, die sie mit sich bringt. Der EU AI Act ist kein Grund zur Sorge für Handwerksbetriebe, er soll vor allem Vertrauen schaffen und einen sicheren Umgang mit KI gewährleisten.



Hinweis: Das Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk bietet Betrieben eine AI-Act-Checkliste an:   AI Act - Einfache Checkliste für Handwerksbetriebe



Kontakt

Diana Friedl

Geschäftsbereich WirtschaftsförderungUnternehmensberatung - Digitalisierung

Tel. 0721 1600-351

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