Titelbild Betriebsübergabe Teil 2
HKKA
Die Chemie zwischen den Übergebern Heimo und Ingeburg Kraut (rechts) und Übernehmer Alexander Mieth stimmte von Anfang an.

Wie die Heimo Kraut GmbH einen Nachfolger fandBeispielhafte Firmenübergabe

28.02.2018

„Den gewonnenen Freiraum wollen wir für unsere beiden Enkelkinder und zum Reisen nutzen“, freut sich Heimo Kraut auf den neuen Lebensabschnitt mit seiner Frau. Nach der erfolgreichen Übergabe des Familienbetriebes merkt man ihm die Freude und Erleichterung spürbar an.

Denn bis hierhin war es ein weiter Weg, der viel Geduld abverlangte. Zwischenzeitlich sah es sogar danach aus, als fände man keinen geeigneten Nachfolger. Doch dann wurden die Gespräche mit dem jetzigen Nachfolger Alexander Mieth im Sommer 2016 konkreter und die Übernahme durch ihn war zum Greifen nahe. Aber der Reihe nach.



Erfolgreicher Familienbetrieb 1983 gegründet

Heimo Kraut gründete das Unternehmen im Jahr 1983 mit dem Schwerpunkt Senkerosion. In den Folgejahren baute er die Firma weiter aus, der Tätigkeitsbereich wurde um das HSC-Fräsen als Ergänzung zur Draht- und Senkerosion erweitert. Bereits vor mehr als drei Jahren spielten Heimo Kraut und seine ebenfalls im Betrieb tätige Ehefrau Ingeburg mit dem Gedanken, das Unternehmen aus Altersgründen an einen externen Interessenten abzugeben, da in der Familie kein Nachfolger zur Verfügung stand.



Nachfolgemoderatorin stellt ersten Kontakt her

Daraufhin kontaktierten sie die Nachfolgemoderatorin der Handwerkskammer Karlsruhe, Andrea Winkler, um sich über die Vorgehensweise bei der Veräußerung eines Unternehmens zu erkundigen. In diversen Veranstaltungen erhielten sie organisatorische und rechtliche Einblicke. Außerdem nutzten sie die Nachfolgebörse nexxt-change.org, die Verkaufs- und Kaufinteressenten zusammenbringt. „Wir stellen den ersten Kontakt zwischen Übergeber und Übernehmer her. Im ersten Gespräch geht es zunächst darum, sich gegenseitig kennenzulernen und Vertrauen aufzubauen“, erklärt Winkler den Ablauf. Sofern sich beide Parteien grundlegend einig sind, werden die Gesprächsinhalte immer detaillierter: Objektbeschreibung, Objektbegehung, Mitarbeiteranzahl, Kosten und Erträge, um nur einige Beispiele zu nennen. „Stimmen alle Faktoren erstellt der Übernehmer einen Businessplan, der insbesondere die Finanzierbarkeit und Rentabilität des Vorhabens betrachtet“, so Winkler.



Übernehmer sollten gut auf die neuen Aufgaben vorbereitet sein

Alexander Mieth strahlte von Anfang an eine bewundernswerte Ruhe aus. „Ich habe schon immer so verantwortungsvoll gearbeitet, als ginge es um mein eigenes Geld“, beschreibt Mieth seine Arbeitsweise. Laut Steinbeis-Berater Thomas Täge, der ebenfalls von Kraut beauftragt war, die Nachfolge zu begleiten, war es ein Idealfall, mit dem Kaufinteressenten Alexander Mieth und seinem Partner auch noch zwei Brancheninsider gefunden zu haben. „Das hat am Ende einfach gepasst“, so Täge.  Im gleitenden Übergang hat Heimo Kraut noch seine Unterstützung angeboten: „Aber nur, wenn ich gefragt werde – ansonsten halte ich mich gern raus.“ Seine Frau arbeitet noch übergangsweise im Büro weiter, bis für sie auch eine Nachfolge gesichert und diese eingearbeitet ist.

„Ich freue mich auf die neue Herausforderung und bin überglücklich meine Vorstellungen im eigenen Betrieb umsetzen zu können“, blickt Mieth zuversichtlich die Zukunft.



Heimo Kraut blickt mittlerweile gerne auf den Übergabeprozess zurück und bereut keinen Moment lang, das kostenlose Dienstleistungsangebot der Handwerkskammer in Anspruch genommen zu haben: „Gerade in schwierigen Situationen blieb Frau Winkler hartnäckig dran und lenkte alles wieder in eine positive Richtung. Ohne sie müsste die ein oder andere Reise noch etwas warten.“





 Kontakt

Andrea Winkler
Geschäftsbereich Wirtschaftsförderung
Unternehmensberatung - Nachfolgemoderation

Tel. 0721 1600-109

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